Die Rolle unserer Darmflora für unsere Gesundheit ist immens. Im Rahmen einer aktuellen Studie konnte belegt werden, dass dieses komplexe Ökosystem im Darm mit seinen zahlreichen Bakterien und weiteren Mikroorganismen auch einen wichtigen Einfluss auf die Entstehung und den Verlauf einer Alzheimer-Demenz haben könnte.
300 Personen nahmen an der Studie teil, wobei ein Drittel von ihnen keine Beeinträchtigung des Gedächtnisses hatte, ein weiteres Drittel leichte Beeinträchtigungen und das letzte Drittel bereits die Diagnose einer leicht-gradigen Alzheimer-Erkrankung erhalten hatten. Mithilfe spezieller Messmethoden konnten die Wissenschaftler genauere Angaben zu der Zusammensetzung der Darmflora bei den Studienteilnehmern machen.
Im Ergebnis zeigte sich, dass sich diese bei der Gruppe der Alzheimer-Patienten von der Darmflora der gesunden Kontrollgruppe unterschied. Zum einen setzte sie sich in geringem Maße aus erkennbar anderen Bakterienstämmen zusammen und zum anderen konnten in ihrer Darmflora auch differenzierte Stoffwechselprozesse gemessen werden. Anhand des Darmmilieus also lassen sich Betroffene einer Alzheimer-Erkrankung identifizieren, so die Studienverantwortlichen.
Weiterhin betonen sie, dass vor dem Hintergrund dieses Studienergebnisses die Möglichkeit bestünde, in der Alzheimer-Therapie auch bei der Darmflora anzusetzen. Um diesen Ansatz zu stärken, seien jedoch weitere Untersuchungen notwendig.
Laske, C. et al.
Signature of Alzheimer’s Disease in Intestinal Microbiome: Results From the AlzBiom Study.
Frontiers in Neuroscience
4/2022